Ultra-Trail du Mont Blanc, UTMB 2017

Stefan ist UTMB-Finisher 2017! Unser Ultra-Trailrunner überquerte die Ziellinie nach 32:37:53 überglücklich auf Platz 235 von 2.537 Startern und wurde damit 3.-bester Deutscher.

08. September 2017

Ultra-Trail du Mont Blanc, UTMB 2017

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Es war das wohl faszinierendste Rennen in der Geschichte des exito Trailrunning-Teams. Unser Gipfelstürmer Stefan (DUV / ITRA) hatte am vergangenen Wochenende das „Vergnügen", beim UTMB an den Start zu gehen. Innerhalb des 12-tägigen MEGA-Trail-Events begab er sich in der 170 km Königsdisziplin auf die Spuren von Kilian Jornet, dem 3-fachen Gewinner des UTMB. Von Chamonix aus führt der Ultra-Run entgegen dem Uhrzeigersinn rund um das Mont-Blanc-Massiv. 2.537 Teilnehmer nahmen sich vor, in maximal 46 Stunden durch Frankreich, Italien und die Schweiz zu laufen. Der UTMB gilt als einer der anspruchsvollsten Berg-Ultramarathons weltweit.

Stefan hatte sich zum ersten Mal für UTMB angemeldet und hatte direkt als einer von weniger als 100 Deutschen großes Losglück. Unser Bart wurde leider nicht "auserwählt" und bildete daher mit Trail-Fotograf Jochen das Support-Team. In den letzten 2 Jahren hatte Stefan beim Zugspitz Supertrail 2015, beim Zugspitz Ultratrail 2016 sowie beim Alpen X 100 2016 die für den UTMB nötigen Qualifikationspunkte gesammelt.

Das UTMB-Abenteuer begann am Donnerstag mit der Anreise im „exito Action Van" von Nürnberg nach Chamonix. Schon kurz nach der Ankunft wurde unserer Crew klar, dass in Chamonix nicht einfach nur ein Rennen stattfand. Der gesamte Ort stand vollkommen im Zeichen des Trailrunnings, an jeder Ecke begegnete man Läufern. Hier wurde Trailrunning „zelebriert", die besten Trailrunner der Welt waren angereist, um sich am Mont-Blanc-Massiv zu messen. Nur der Wettergott war nicht ganz so euphorisch und ließ die Sportler im Vorfeld des Rennens gehörig zittern. Kurzzeitig wurde über eine deutliche Verkürzung des Rennens spekuliert. Für die aus mehr als 80 Nationen angereisten Läufer aus aller Welt wäre dies eine große Enttäuschung gewesen. Zum Glück wurde am Ende die Strecke auf Grund eines heftigen Temperatursturzes und teils heftigen Niederschlägen lediglich an zwei Stellen leicht entschärft und minimal verkürzt. Den Extremsportlern blieben nach der nachvollziehbaren Anpassung 167.51 Kilometer und 9.457 Höhenmeter.

Nach der Registrierung und dem Besuch des „Salon Ultra-Trail" stand das Pre-Race-Dinner mit unseren Trail-Freunden Basilia (DUV / ITRA), Michael und Katsuhisa (DUV / ITRA) auf dem Programm. Satter Trail-Talk bei exzellenter savoyardischer Küche. Lecker! Eine tolle Einstimmung auf das große Rennen. Am Freitag zog die Supporter-Crew los, um die ersten Verpflegungsstellen zu erkunden und damit den Support-Plan zu verfeinern. Bart und Jochen hatten sich vorgenommen, Stefan möglichst häufig zu treffen und dafür auf unzähligen Bergpass-Straßen das gesamte Mont-Blanc-Massiv zu umfahren. Ein Support-Ultramarathon durch drei Länder. Nach einem anschließenden italienischem Carbo-Loading-Mittagessen verflog die Zeit und schon bald füllte sich die Startzone mit mehr und mehr Läufern. Gleichzeitig säumten unglaublich viele Fans die Strecke und machten Chamonix zu einem Trailrunning-Tollhaus. Überall Kameras, über den Läufern kreiste sogar ein Hubschrauber und "Conquest of Paradise" schallte laut durch die Gassen. Die Stimmung war am Siedepunkt! Gänsehaut PUR! Plötzlich ging es los und sowohl unser Läufer Stefan als auch die Supporter-Crew nahmen um 18:30 Uhr vollgepumpt mit Adrenalin die Herausforderung UTMB an.

Es wurde ein Spektakel - auf UTMB-TV wurde das Rennen beim Zieleinlauf der Sieger als „The most epic UTMB ever" bezeichnet. Die Bedingungen waren extrem hart - Regen, Graupel, Schnee, Eiseskälte, hurrikanartiger Wind. Von den 2.537 Startern mussten unter diesen Umständen 851 vorzeitig abbrechen. Stefan meisterte die Herausforderung mit Bravour. Zur ersten Zeitmessung stieg unser Gipfelstürmer auf Position 600 ein. Er kämpfte sich sukzessive immer weiter nach vorne und landete am Schluss auf einem sensationellen 235. Platz. In seiner Altersklasse (V1 H) wurde Stefan 73. und unter allen deutschen Teilnehmern sprang damit sogar ein grandioser 3. Platz heraus. Stefan legte die Strecke in 32:27:53 zurück. Nicht in unseren kühnsten Träumen hatten wir damit gerechnet ;-) Respekt, Respekt, Respekt!!!!

Besonders mitgefiebert haben wir mit unserer Trail-Freundin Basilia und unserem in Nürnberg lebenden japanischen Freund Katsuhisa. Basilia lief das Rennen ihres Lebens und kam nach 30:09:03 als 13. Frau, 7. Europäerin und beste Italienerin ins Ziel. Insgesamt bedeutete diese verrückt gute Zeit Platz 132. Basilia hatten wir in der Vergangenheit bei zahlreichen Rennen getroffen. Die sympathische, in München lebende Italienerin krönte mit dieser Leistung eine bärenstarke Trail-Saison. Katsuhisa vom Team Adidas ging verletzungsbedingt quasi ohne Vorbereitung ins Rennen und schaffte es trotzdem über die Ziellinie. In 44:38:06 wurde er 1.446. Er war damit zwei volle Nächte auf den Beinen. Wahnsinn!

Und an der Spitze? Da wurde übermenschlicher Sport geliefert. Der außerirdische Kilian Jornet (DUV / ITRA), der gerade noch 2x in einer Woche den Mount Everest bestieg, wurde vom Franzosen François D'Haene (DUV / ITRA) in die Schranken gewiesen. François siegte in unglaublichen 19:01:54 eine Viertelstunde vor Kilian. Bei den Damen siegte die spanische Favoritin Núria Picas (DUV / ITRA) in 25:46:43 ganz knapp vor der Schweizerin Andrea Huser (DUV / ITRA). Für Stefan war es ein großes Gefühl, gemeinsam mit diesen außergewöhnlichen Sportlern an den Start zu gehen.

Für unsere Supporter Bart und Jochen lief alles nach Plan. Alle vorgesehenen Verpflegungsstellen wurden erreicht. Zum Start wurde Stefan in Les Houches, Saint-Gervais Les Bains, Les Contamines Montjoie sowie in Notre-Dame de la Gorge unterstützt. Auf kleinen Bergstraßen ging es im Anschluss nachts nach Les Chapieux und von dort über den Petit Saint-Bernard Pass nach Courmayeur. Im UTMB-Shuttle erreichten Bart und Jochen Arnouvaz. Im Action Van ging es im Anschluss durch den Mont-Blanc Tunnel nach Chamonix und von dort über Martigny nach Champex (Schweiz). Über Trient und Vallorcine führte die Support-Route dann wieder zurück ins Ziel nach Chamonix. Mehrmals waren wir glücklich über unsere Winterreifen, die uns das Volkswagen Zentrum Nürnberg-Marienberg in einer spontanen Aktion noch am Tag vor der Fahrt nach Frankreich besorgt und montiert hatte. DANKE!

WOW! Das war ganz großes Trailrunning-Kino. Jeder ambitionierte Ultra-Runner sollte mindestens 1x im Leben UTMB-Luft in Chamonix atmen. Ein prägendes Erlebnis, das unsere Crew niemals vergessen wird. Die Organisation war unfassbar gut und zeichnete sich durch extrem viel Liebe fürs Detail aus. Respekt, ganz große Klasse! Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer. Allen Teilnehmern gratulieren wir zu ihren starken Leistungen und schütteln weiterhin ungläubig den Kopf, wenn wir an die Zeiten der Sieger denken ;-) Es war besonders schön, Basilia, Michael und Katsuhisa vor, während und nach dem Rennen zu treffen. JA, wir sind große UTMB-Fans geworden. Irgendwann kommen wir zurück. Wäre schön, wenn dann die Sonne scheint

 

Links rund um den UTMB 2017:

  • UTMB 2017 - Interessante Zahlen und Fakten rund um DAS Trailrunning-Event

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