mozart 100 by UTMB 2023
17. Juni 2023
Nachdem das Training unseres Ultrarunners Stefan in diesem Jahr gut gelaufen war und auch das Ergebnis beim diesjährigen “Testlauf”, dem Trail du Petit Ballon, besser als erwartet war, waren auch seine Erwartungen an den Mozart 100 entsprechend hoch. Die Strecke des Mozart 100 führte über 106 km und 5.000 Höhenmeter von der Domstadt Salzburg hinein in das Salzkammergut bis zur Schafbergalm am Wolfgangsee und dann wieder zurück über den Fuschlsee zum Ausgangspunkt.
Der Start des Wettkampfs war kurz nach Sonnenaufgang um 5 Uhr in der Früh. Die ersten Kilometer waren flach und führten die Läufer durch die Gassen der Domstadt hin zur Salzach, wo dann der erste Trail & Anstieg wartete. Die Beine waren leider nicht so kraftvoll, wie Stefan sich erhofft hatte. Das sollte auch die nächsten 30 km so bleiben. Nun hieß es auf den Körper hören und den Rhythmus finden.
Von der Strecke her waren die Trailabschnitte eher Mangelware. Es wurde viel über Straßen und Forststraßen gelaufen - etwas enttäuschend, wenn man es mit anderen Läufen vergleicht. Erster “Höhepunkt” war dann der 1.305 Meter hohe Fibling mit einem schönen Blick auf den Fuschlsee. Darauf folgte der erste recht steile Downhill mit der dritten Verpflegung. Dort lag salziges Studentenfutter aus, was endlich die Kräfte mobilisierte und so mit viel mehr Power der nächste Anstieg gemeistert werden konnte. Bei immer wärmeren Temperaturen nahm Stefan dann den Höhepunkt des Rennens in Angriff - das Zwölferhorn auf 1.521 m.
Von da an ging es dann mal satte 1.000 hm am Stück bergab nach St. Gilgen, wo dann auch die nächste Verpflegung mit Dropbag lag. Hier war endlich mal Stimmung mit Moderation und Musik - das hat richtig Spaß gemacht. Doch die Pause war nur kurz, denn es lagen ja noch ein paar Kilometer vor ihm. Das nächste Ziel war die Schafbergalm. Zunächst ging es immer entlang am See und die Versuchung war groß, ein kurzes, kühles Bad zu nehmen. Der Weg hinauf zur nächsten Verpflegung verlangte den Läufern alles ab. Gnadenlos ging es auf den letzten Kilometern auf gerölligem Untergrund steil bergauf - nicht weit weg von der berühmten Schafbergbahn, die man in regelmäßigen Abständen nach oben zuckeln hörte oder sah. Aber auch der Anstieg war irgendwann geschafft und nach einer kühlen Dose Redbull Cola flog er den Trail wieder hinab ins Tal Richtung St. Gilgen.
Von da an sah es laut Streckenprofil eigentlich nicht mehr wild aus. Doch wenn man ausgepowert ist, schaut das doch wieder ganz anders aus und jeder Anstieg wurde zum Kampf. So ging es dann zunächst zum Fuschlsee. Ein richtiges Trail-Schmankerl war dann für Stefan noch die Region um den Nockberg mit super Blick auf Salzburg. Hier wurde es auch wieder mal technischer und das Ziel lag schon zum Greifen nah.
Über unzählige Treppenstufen im Downhill erreichte Stefan dann wieder Salzburg. Doch das Ziel war noch lange nicht erreicht, denn die letzten 200 Höhenmeter mit geschätzten 600 Stufen über den Kapuzinerberg verlangten Stefan und seinen Mitstreitern nochmals alles ab. Eine echte Überraschung war noch, als unser ehemaliger Werkstudent Moritz ihn am Fuße des Kapuzinerberges überraschte und noch ein paar Schnappschüsse machte.
Erst als er die Stufen hinab in die Altstadt unter seinen Füßen spürte, wusste er, dass es geschafft war. Nach 15 Stunden und 30 Minuten erreichte Stefan das Ziel und lag damit auf Platz 98 in der Gesamtwertung (Männer Platz 92).